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In den letzten Tagen waren die Feuerwehren im Landkreis Tirschenreuth bei über 20 Feldbränden im Einsatz.

Des Öfteren waren bei Erntearbeiten Brände auf den Feldern oder in den Maschinen entstanden. Die Feuerwehrführung im Landkreis Tirschenreuth hat daher innerhalb kürzester Zeit ein System auf die Beine gestellt, bei dem sich Landwirte melden können, die mit Wasserfässern oder landwirtschaftlichen Geräten schnell unterstützen können. Auf diese Anfrage haben sich 140 Landwirte bereiterklärt, im Notfall zu helfen. "Bei einem Einsatz haben wir sechs Landwirte angerufen, vier davon waren bereits von sich aus zum Einsatzort geeilt, die anderen beiden machten sich umgehend auf den Weg," freut sich die Kreisbrandinspektion über das erfolgreiche System und dankt gleichteitig KBM Christian Sirtl für die hervorragende Umsetzung einer sehr hilfreichen Karten-App.

Passend dazu schulte die Firme @fire in einem seit längerer Zeit schon festgelegten Termin Mitglieder der sechs Feuerwehren im Gemeindegebiet Plößberg und der Feuerwehr Bärnau in Praxis und Theorie zum Thema Vegetationsbrände. Die Firma @fire ist international im Bereich von Waldbränden und auch bei der Suche von Verschütteten nach Unwetter- oder Erdbebenkatastrophen tätig. In Deutschland sind die Spezialisten entweder mit Fachberatern oder mit Equipment und Man-Power innerhalb von maximal sechs Stunden an jedem Einsatzort. Dafür gibt es Regionalteams über ganz Deutschland verteilt.

Ausgangspunkt für den Übungstag war, dass die Feuerwehr Beidl bereits Equipment für Vegetationsbrände zur Verfügung hat und den richtigen Einsatz gemeinsam mit den weiteren Feuerwehren der Gemeinde Plößberg üben wollte. Am Vormittag des Schulungstages erklärten die drei Ausbilder beim Theorieteil die Herangehensweise bei Vegetationsbränden auf Feldern oder in Wäldern, zeigten Handwerkszeug wie verschieden Hacken oder Feuerpatschen und schilderten das taktische Vorgehen, das sich bei @Fire am amerikanischen Vorgehen bei Vegetationsbränden orientiert.

Am Nachmittag ging es in die Nähe von Schleif, wo Landwirt Hubert Schwägerl ein Übungsfeld zur Verfügung stellte. Dort übte die erste Gruppe das Vorgehen mit einem Feuerwehrfahrzeug das "Pump and roll" beherrscht, eine Löschmethode, bei der das Löschfahrzeug mit einer sehr langsamen Geschwindigkeit fährt, während die Mannschaft neben dem Fahrzeug löscht. Im Mittelpunkt stand das Löschen mit D-Schläuchen, die sonst bei der Feuerwehr nur an der Kübelspritze im Einsatz sind. Ähnliches Vorgehen wird bei der Methode "Stop and Go" durchgeführt, nur dass das Fahrzeug steht, der Angriffstrupp bekämpft den Feuersaum über 40 Meter. Wenn der Trupp einen sicheren Ankerpunkt hat, rückt das Fahrzeug nach und das Vorgehen beginnt von vorne. Bei beiden Methoden steht ein zweiter Trupp zur Verfügung, der sich um Nachlöscharbeiten kümmert.

Die zweite Truppe testete verschiedene Handwerkzeuge, mit denen Gräben geschlagen werden können, die von einem anrollenden Feuerwalze nicht übersprungen werden können.
Auf einem Stoppelfeld können hier wenige Zentimeter ausreichen. Hervorragend geeignet sind für dieses Vorgehen auch Grubber, die einen 5-Meter breiten Streifen von Brennmaterial befreien und so das Feuer aufhalten.

In Wäldern ist das Handwerkzeug viel wichtiger, da dort landwirtschaftliche Geräte schwerer eingesetzt werden können.

Zusätzlich kamen auch Löschrucksäcke mit 20 Litern Wasser zum Einsatz, die besonders zum Ablöschen von Glutnestern in Wäldern und in unwegsamem Gelände sinnvoll sind. Die letzte Gruppe testete den Einsatz von D-Schlauch-Material auf einer Länge von über 200 Metern. Dabei fiel zum einen der geringe Wasserverbrauch mit gut 100 Liter zum Füllen der D-Schläuche auf den 200 Metern auf. Die nächstgrößere Schlauchgröße braucht für die gleiche Länge in etwa 450 Liter. Zum anderen ist auch das viel einfachere Verlegen der kleinen D-Schläuche wegen des geringeren Gewichts und des einfacheren Handlings ein großer Vorteil.

Auch die Feuerwehr Plößberg konnte kurzfristig ein kleines Ausstattungspaket mit D-Schläuchen besorgen.
Dieses und das neu Erlernte musste bereits zwei Tage später bei einem Einsatz in der Nähe von Falkenberg eingesetzt werden. Auch dieser Einsatz konnte erfolgreich abgearbeitet werden.

An der Schulung nahmen alle Feuerwehren der Marktgemeinde Plößberg, sowie auch die Feuerwehr Bärnau teil.

Es wurde allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern deutlich vor Augen geführt, wie sinnvoll eine weitere Anschaffung von Schlauchmaterial und Armaturen in der Größe "D" ist.
Die Anschaffungen in diesem Bereich sollen in den nächsten Tagen konkret mit den Kostenträgern besprochen und im Idealfall schnellstmöglich getätigt werden.

Hierzu bereits vorab ein herzliches Dankeschön für die hervorragende Unterstützung der Gemeinden. 

Fotos: FF Plößberg

 

 

 

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