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Weiblicher Nachwuchs bei der Mitterteicher Feuerwehr

Bei der Feuerwehr Mitterteich werden jetzt andere Seiten aufgezogen. Der Verein hat Nachwuchs bekommen - weiblichen. Seit drei Wochen mischen fünf Mädchen die Jungs gehörig auf.

Den berühmten Knigge für Benimmregeln Frauen gegenüber mussten die Floriansjünger aus Mitterteich nicht extra bemühen. Dennoch weht seit drei Wochen im Feuerwehrhaus ein ungewohnter Wind. Grund dafür sind fünf Mädchen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren, die erstmals in die Jugendgruppe aufgenommen wurden. Dabei ist der Einzug der Weiblichkeit in die Vereinsstruktur eine Premiere. Denn damit trägt auch die Mitterteicher Wehr endlich dem Wunsch des Verbandes nach mehr Frauen Rechnung.

Wie war das jetzt mit dem guten Benehmen in Anwesenheit fünffacher Weiblichkeit? "Wir benehmen uns schon immer gut", sagen Jugendwart Johannes Schmid, Vorsitzender Christian Grillmeier, Kommandant Franz Bauernfeind und Zweiter Kommandant Günther Sommer wie aus einem Mund. Diese Behauptung der "Feuerwehr-Häuptlinge" wird durch fröhliches Lachen der Mädchen quittiert. Lisa Sommer (13), die Zwillinge Alena und Julia Kempf (14), Carolina Grabis (14) und Lena Nemsow (15) haben keinerlei Berührungsängste, sich in eine reine Männerdomäne einzumischen.

Grund für diese Vertrautheit zum Vereinswesen sind die Väter. Alle fünf sind selbst Feuerwehrmänner. "Wir bekommen daheim vieles von den Einsätzen mit", sagt Julia. Sie und ihre Zwillingsschwester Alena wollen jetzt endlich selbst dabei sein, geht es darum, Menschen zu helfen oder zu retten. Ebenso geht es Carolina, Lisa und Lena. Carolina interessiert sich zudem für die Technik. "Aber erst, wenn ihr 18 seid, dürft ihr mit raus", erklärt Jugendwart Johannes Schmid.

Bis dahin heißt es Übung, Übung, Übung. Jeden Montagabend werden die Jugendlichen in der Gruppe auf spätere Einsätze vorbereitet. 27 junge Leute sind aktuell in Ausbildung. Die Gruppe ist ungewöhnlich groß, und darauf ist Mitterteich auch sehr stolz. Denn damit kann gegen "magere" Mitgliederzahlen in der Zukunft Prävention betrieben werden. Solche Überlegungen haben die Mädchen natürlich nicht. Sie wollen mit den Kameraden Spaß haben und das eine oder andere Abenteuer erleben.

Geschenkt wird ihnen dabei nichts. "Es gibt auch keine Privilegien. Mädchen und Jungs werden gleich behandelt", betont Schmid. Carolina, Lisa, Lena und die Zwillinge Alena und Julia lassen sich überraschen, was in den nächsten Wochen auf sie zukommt. Viele Hürden in Form von praktischen und theoretischen Prüfungen stehen an, was neben der Schule zusätzlichen Lernstoff bedeutet. "Wer 50 Prozent der Fragen falsch beantwortet, ist durchgefallen", mahnt Grillmeier zum Fleiß. Theorie muss sein. Die Mädchen haben aber ein anderes, großes Ziel. Auf die Frage, was sie als angehende Feuerwehrfrauen am liebsten tun wollen, rufen alle gleichzeitig: "Feuerwehrauto fahren!" Da verdrehen der Jugendwart, der Vorsitzende und die beiden Kommandanten sichtlich amüsiert die Augen. Also wirklich: Davon war aber nicht die Rede, dass Mädchen auch noch "Feuerwehrauto-Fahrerinnen" werden wollen. "Das musst dann du übernehmen", wird diese große Herausforderung lachend dem Jugendwart zugeschoben.

 

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