Siebzehn Jahre nach dem Fall des sog. Eisernen Vorhangs ist die gemeinsame Bearbeitung von Notfalleinsätzen entlang der Grenze zwischen Deutschland und Tschechien zur Routine geworden. Aus Kollegen wurden Partner und oft Freunde. Dies war Grund genug die diesjährige RESCU´07 unter das Thema „Grenzen überschreiten“ zu stellen.

Im Zeichen der zusammenwachsenden Europäischen Union allerdings besteht auch Anlass einmal danach zu fragen, welche Probleme und Lösungen an anderen EU-Grenzen existieren.

Diese und andere Themen wurden in vielen Fachvorträgen vorgestellt und diskutiert. Einen der Vorträge gestalteten Direktor Jan Doubrava von der Berufsfeuerwehr Eger/Cheb und Kommandant Hermann Müller von der Freiwilligen Feuerwehr Waldsassen.

Unter dem Titel „Grenzen überschreiten – Erfahrungen aus der Praxis“ referierten die beiden Feuerwehrführungskräfte diesseits und jenseits der deutsch-tschechischen Grenze über die seit 1990 bestehende Verbindung der Feuerwehren aus Waldsassen und Eger. In einer gemeinsam erstellten Powerpoint-Präsentation mit mündlichen Erläuterungen durch Hermann Müller wurden die Entwicklung und die einzelnen Stationen und Bereiche der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit dargestellt.

Neben der Schilderung der Ausgangssituation (Nachbarstädte, Entfernung, Struktur der Feuerwehrkräfte und rechtliche Situation) wurden Beispiele der bisherigen gemeinsamen Aktionen aufgezeigt. Neben den zusammen bewältigten Einsätzen wurde auch von den gemeinsamen Übungen und Vorführungen auf beiden Seiten der Grenze in anschaulicher Form berichtet. Daneben kamen aber ebenso die gesellschaftlichen und persönlichen Kontakte sowie die bestehenden Probleme bei der Funktechnik, der Sprachbarriere und den bislang unzureichenden gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Sprache.

Trotz dieser Schwierigkeiten wurde in der bisherigen Zusammenarbeit deutlich, dass sowohl die Technik als auch die sie bedienenden Einsatzkräfte aus Eger und Waldsassen harmonisch zusammenarbeiten, wenngleich von Seiten der Gesetzgeber und der Verwaltungen noch viele Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden müssen.