Beide 'ticken' anders. Die Feuerwehren, deren Schwerpunkt die technische Hilfeleistung und die Brandbekämpfung ist, und der Rettungsdienst, der Verletzte und Erkrankte notfallmedizinisch versorgt. Doch es gibt viele Einsätze, wo beide Hand in Hand arbeiten müssen. Dann muss alles wie ein Uhrwerk funktionieren. Damit das auch weiterhin so gut klappt, haben BRK und Feuerwehr Tirschenreuth am Wochenende gemeinsam miteinander geübt.

Dabei ging es für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter des Roten Kreuzes nicht um die Theorie. Es stand ausschließlich Praxis im Vordergrund. Vor allem das Szenario 'schwerer Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen' war ein Schwerpunkt. Viel zu häufig müssen genau wegen diesem Einsatzstichwort die Retter ausrücken. An einem Schrottauto, dass die Firma Bergler aus Weiden zur Verfügung stellte, wurde Schritt für Schritt die Rettung geprobt. An Einsatzstellen muss es schnell gehen. Auf dem Gelände der Wehr konnten sich die Beteiligten einmal Zeit lassen. 'Besser hier noch aufschneiden? Schaufeltrage oder mittels Seilwinde retten? Lieber durch die Tür oder über die Rückbank?' Verschiedene Varianten konnten probiert werden, die Retter wertvolle Erfahrungen sammeln.

Die Rettungsassistenten und -sanitäter durften dabei auch einmal die Seiten tauschen und selbst mit Rettungsschere und -spreitzer versuchen das Auto zu zerlegen. Eine sehr schweißtreibende Angelegenheit. Auch die Möglichkeiten der Drehleiter rückten ins Blickfeld. Hin und wieder stoßen die Rettungsdienste an ihre Grenzen. Enge Treppenhäuser, schwere Patienten. Mit der Drehleiter sind auch schwierge Rettungen aus Häusern möglich. Doch wann der Einsatz sinnvoll ist, müssen die Retter vor Ort wissen. Deshalb war das Training für alle sehr hilfreich.

Die Organisatoren, BRK-Ausbilder Markus Münchmeier und zweiter Kommandant Roland Frank, waren mit dem Übungstag auf jeden Fall sehr zufrieden. 'Wenn jeder weiß, was der andere kann und wie er arbeitet, profitiert am Ende genau der, wegen dem wir arbeiten: der Patient', hieß es.