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[b]Nützliche Tipps und Hinweise - Gefahr nicht zu unterschätzen[/b]

Markus Drechsler von Iliotec stellte eingangs noch die verschiedenen Möglichkeiten einer Photovoiltaikanlage dar. Neben dem häufig nur sehr gering genutzten Inselbetrieb, mit Batterieeinspeisung, und der sehr geringen Gefahr hierfür, galt das Hauptaugenmerk des Vortrages vielmehr den Anlagen, welche zur Netzeinspeisungen dienen. Der Referent stellte zu Beginn den grundsätzlichen Aufbau einer Photovoltaikanlage mit Modulen, Wechslerichter und Netzeinspeisung anhand einer Präsention dar. Deutlich sei laut Drechslers Ausführungen auch die Zunahme der Anlagen in den letzten Jahren zu erkennen.

[b]Immer mit Stromspannung rechnen[/b]
Nach dem Aufbau der Module, deren Bestandteile und der jeweiligen Klassifizierung nach den DIN und ISO Klassen, ging Drechsler auch auf die Baustoffklasseneingruppierung für Dächer mit PV Anlagen ein. Ebenso stellte der Refernt die Aufgaben und Funktionsweise des Wechselrichters dar, von dem letztendlich die Netzspannung zur Einspeisung ins Stromnetz erzeugt wird, vor. Seit dem Jahr 2006 stellte Drechsler dar, müsse jede Photvoltaikanlage mit einem DC Freischalter eingerichtet werden, der ein sekundenschnelles Abschalten ermögliche. Allerdings liegen bis zu selbigen immerhin noch bis zu 1000 Volt Spannung an. Dies berge derzeit die größte Gefahr für Feuerwehren im Einsatz, so der Referent. Aus diesem Grund, stellte er heraus immer davon auszugehen, das die Anlage stromführend sei, und dadurch die entsprechend Sicherheitshinweise angewandt werden müssen. Darüber hinaus bestünden häufig auch die Gefahren von Bersten und Splittern der aus Verbundgals gefertigten Module und der daraus resultirenden Gefahr von herabfallenden Splittern und Teilen. Bei Testversuchen, sei bei einem simulierten Brand teils meterweise die einzelnen Splitter katapuliert worden. Als erfreulich sah jedoch der Referent an, das nach seinem Wissen bis dato noch kein Absturz einzelner Module durch die Brandeinwirkung festzustellen waren. Mit einer deutlich höheren Dachlast sei jedoch aufgrund des Eigengewichtes der Module, und dem dadurch eventuellen schnelleren Einsturzes eines in Vollbrand stehenden Gebäudes doer Dachstauhl zu rechnen. Hinsichtlich der Installationen der Wechselrichter und Einspeisungsschränke, legte der Referent eindringlich den Wehrleuten den Hinweis ans Herz, sich niemals in überflutete Bereiche wie Keller oder ähnliches vorzuwagen, es bestehe hierbei Lebensgefahr durch Stromschlag.

[b]Schwierigkeiten liegen auf der Hand [/b]
Von seitens des Auditoriums wurde die Frage gestellt, ob eventuell eine grundsätzliche Kennzeichnungspflicht für Gebäude mit Solarstrommodulen angedacht sei. Drechsler musste hierzu leider verneinen, einziger Anhaltspunkt für die Wehren vor Ort, seine entsprechende Information der entsprechenden Stromnetzbetreiber, die über die jeweiligen Photvoltaikflächen eine aktuelle Auflistung führen. Ebenfalls wurde der Zuhörerschaft von der Firmenvertretung ein praktischer Tipp mit auf den Weg gegeben. In Form eines Rückmeldungsblattes bei Inbetriebnahen und ein entsprechendes Infoblatt für die örtliche Feuerwehr mit an den Anwender auszuhändigen, um es als Rückläufer mit den entsprechenden Daten der örtlichen Feuerwehr zukommen zu lassen. Hierüber sei es möglich für die Einsatzleiter vor Ort, Informationen über Leistungen und den Standort des Wechslerichters zu bekommen. Drechsler stellte allerdings nochmals deutlich heruas, das weder ein Öffnen der Anlage bzw. Module, als auch die Abschaltung nur durch eine Fachkraft erfolgen darf. Ob durch die Zerstörung z.B. in Folge einer Brandeinwirkung eventuell ein Löschen möglich wäre wollte ein Zuhörer wissen. Der Fachmann aus Weiden, stellte heraus, das sich dadurch die Gefahr nicht beseitigen ließ, sondern dadurch erst recht die freie Spannung anliegen könne. Zum Thema Dachstuhlbrand mit Photovoltaikanlagen, gab Refernet Drechsler dringend den Feuerwehren den Rat die heute häufig verwendeten Hohlstrahlrohre auf elektrische Leitfähigkeit abklären zu lassen, diese sei beim Hersteller leicht einzuholen.

Abschließend zog Drechsler nochmals ein Resümee über das Vorgehen bei Bränden in elektrischen Anlagen, sowie den verschiedenen Löschmitteln mit den jeweiligen Sicherheitsabständen. KBM Peter Prechtl dankte den beiden Fachmännern für den aufschlußreichen und informativen Vortrag, sowie den einzelenen Feuerwehrvertretern für ihr Kommen.

 

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