Die Feuerwehren als Dienstleister haben bei der Bewältigung der Einsätze gewisse Grundsätze zu beachten, damit ein zufriedenstellender Löscherfolg erreicht werden kann, betonte Ingo Stöhr zu Beginn seines Vortrages. Dazu gehört vor allem das Beherrschen des Strahlrohres bei Stress und ohne Licht. Nur ein gut ausgebildetes Personal kann diesen Anforderungen gerecht werden.
Anhand von praktischen Beispielen zeigte Ingo Stöhr auf, welche Einsatzgrundsätze zu beachten sind. Bei der Darstellung der Einsatzszenarien legte der Referent besonderen Wert auf die Applikationen (Löschwassermengen je qm), die dynamische Rohrführung (TZO-Form) und das Ausnutzen der Eindringtiefe bzw. Wurfweite bei Gebäudebränden. Mit den richtigen Einstellungen am Hohlstrahlrohr wird eine möglichst hohe Trefferquote erzielt. Daneben ist auch die Risikoeinschätzung der Feuerdienstleistenden bei den Einsätzen zu beachten.
Für die Atemschutzgeräteträger ist nach Aussage von Ingo Stöhr ein vierstufiges Ausbildungskonzept unbedingt notwendig. Neben der bisher schon durchgeführten Atemschutzausbildung in der Atemschutzübungsstrecke und den Brandübungscontainern ist in Zukunft auch eine Heißausbildung in holzbefeuerten Wärmegewöhnungsanlagen erforderlich. Als Endstufe der Ausbildung ist eine Flashover-Ausbildung in holzbefeuerten Rauchgasdurchzündungsanlagen wünschenswert.
Bei Flüssigkeitsbränden ist besonders wichtig, die richtige Schaumart auszuwählen und die Schaumschicht ruhig aufzutragen. Der Strahlrohrführer braucht hier Unterstützung für die richtige Einweisung des Löschmittelstrahls.
Als richtige Brandbekämpfungstaktik ist Kühlen mit Schaum und Abdecken mit Pulver anzuwenden.
Am Ende des interessanten und praxisbezogenen Vortrags überreichte KBR Franz Arnold dem Referenten einen Bierkrug des Kreisfeuerwehrverbandes Tirschenreuth.
Vortrag "Strahlrohrführung und Flüssigkeitsbrände"
- Details
- Geschrieben von Andreas Wührl