Die offizielle Homepage des KFV Tirschenreuth

Der Übungstag fand am vergangenen Samstag, den 08.10.2011, im Feuerwehrgerätehaus Plößberg, sowie in Teilen des ehemaligen Schulgebäudes statt. An der Ausbildung nahmen neben der Feuerwehr Plößberg auch die Feuerwehren Tirschenreuth und Bärnau teil.

Um das für die aktuell vielfachen Einsatzszenarien erforderliche Know-How zu vermitteln, wurden zur Schulung der Teilnehmer drei Ausbilder der Firma Erhatec - fire & saftey & training aus Böblingen, Baden-Württemberg, engagiert.

In einem mehr als zweistündigen Theorieteil, referierten die Ausbilder über den Brandverlauf vom Kleinfeuer über den Zimmer- bis hin zum Wohnhausbrand. Dabei wurden auftretende Brandphänomene erläutert, welche sich vor allem für den Atemschutzgeräteträger im Innenangriff zu gefährlichen Situationen entwickeln können. Das Erkennen und Einschätzen solcher Gefahren anhand von Gebäudeoptik, Rauchbeschaffenheit und Feuerverhalten schützt nicht nur den Atemschutzgeräteträger, sondern ermöglicht auch schnelles und kontrolliertes Vordringen zu den Betroffenen im Ernstfall. Die Ausbilder wiesen mit Nachdruck darauf hin, dass die Gefahr eines Brandes für den Atemschutzgeräteträger nicht nur in den Flammen begründet sei. Zuvorderst Rauch und folglich entzündliche Brandgase stellen die Hauptproblematik bei Gefährdungen im Innenangriff.

Im sich anschließenden Praxisteil setzten die Ausbilder auf die Festigung des theoretisch vermittelten Wissens. Dabei galt das Prinzip „Fordern und Fördern“, was nicht nur einen nachhaltigen Ausbildungserfolg, sondern auch bedachtes Agieren im Ernstfall sichern soll.

Um die zur Verfügung stehende Zeit optimal zu nutzen, umfasste der Praxisteil insgesamt vier Stationen, an welchen die Ausbilder Parallelunterweisungen abhielten.

Bei der Station Brandsimulation wurde an einem Modellhaus die Ausbreitung eines Hausbrandes demonstriert. Anhand der erlernten Theorie konnten die Atemschutzgeräteträger durch einfache Mittel wie z. B. Luftzufuhr, Abluftöffnung und oder gezieltem Wassereinsatz die Brandsituation rasch unter Kontrolle bringen und Maßnahmen zu deren Bekämpfung erörtern.

An der Station Schlauchmanagement erfuhren die Teilnehmer, welche Probleme im Innenangriff bei der Wahl ungeeigneten Schlauchmaterials auftreten und wie diese gelöst werden können. Dazu wiederholte man die Schlaucharten und trainierte das optimale Verhalten bei Vornahme des jeweiligen Schlauches in Treppenhäusern und Gängen. Der Schwerpunkt dieser Station lag insgesamt beim Themenkomplex „Schlauchreserve“. Dabei wurden mehrere Möglichkeiten aufgezeigt, wie man die Reserve mit wenig Zeit- und Platzaufwand verlegt.

Die Station Personensuche verdeutlichte den Teilnehmern die Schwierigkeit einer solchen Unternehmung bei Nullsicht. Unterwiesen wurde dabei in der effektivsten Methodik der Personensuche in brennenden und verrauchten Gebäuden. Dazu stellte ein Ausbilder ein spezielles „Leinensuchsystem“ vor. Trotz hoher physischer und psychischer Belastung ist bei der Personensuche unter Nullsicht Kommunikation unerlässlich und meist ein nicht zu unterschätzender Erfolgsgarant. Die andauernde direkte Kommunikation per Funk vermeidet unnötigen Kraftaufwand in extremen Situationen. Das hat ein vernünftiges Atemluftmanagement zur Folge, was in Hinblick auf den Rücktransport der aufgefundenen Person überlebenswichtig ist. Fazit dieser Station: Die disziplinierte Kommunikation wirkt sich letzten Endes auf die Sicherheit der gesamten Unternehmung aus.

Zudem galt es, die Station Strahlrohrtraining zu absolvieren. Dabei wurde ausgiebig auf das „wichtigste Werkzeug eines jeden Atemschutztrupps im Innenangriff“ eingegangen. Das Wissen um die Funktionen des Hohlstrahlrohrs und der sichere Umgang damit konnte durch intensives Training in Richtung Automatisierung geführt werden. Geübt wurde vor allem der effektivste Einsatz der Gerätschaft. Es galt auch die Verhältnismäßigkeit in Bezug auf Wasserschäden zu berücksichtigen. Abschließend wurde das Vorgehen bei Türöffnungen geschult, bei welchen sich hinter den Zugängen heißer Brandrauch bzw. der direkte Brandraum befand.

Bei der Abschlussbesprechung zum Übungstag hielten die Ausbilder einen Rückblick auf den Ausbildungstag nebst Kritiken zum Verhalten an den einzelnen Stationen. Damit wurde die Qualität der Ausbildung unterstrichen.

Bürgermeister Lothar Müller würdigte neben dem erforderlichen Einsatz an persönlicher Freizeit der Wehrmänner vor allem das hohe Level der Spezialgebiete unserer Wehren. Davon konnte sich auch Alexander Hofmann, Chef der Atemschutzausbildung im Landkreis Tirschenreuth, überzeugen.

Abschließend dankte der 1. Kommandant der FFW Plößberg, Alexander Kraus, neben allen Teilnehmern besonders den Ausbildern. Kraus, welcher den Atemschutz-Übungstag ganztägig begleitet hatte, zeigte sich beeindruckt vom Anspruch der Ausbildung und deren Umsetzung durch die Ausbilder. Er merkte an, dass die Atemschutzgeräteträger im Brandfall „Auge und Ohr“ des Gruppenführers oder Einsatzleiters stellen. Daraus ergibt sich laut Kommandant Kraus die Pflicht, den erworbenen Ausbildungsstand zu halten. Zuletzt bedankte sich Kraus ausdrücklich bei der Marktgemeinde Plößberg und den Sponsoren des Atemschutz-Übungstages, namentlich der Sparkasse Plößberg und der Firmen Ludwig-Feuerschutz und Möbel Hösl Schönkirch.

 

Diese Website benutzt Cookies, Benutzertracking und Google-Fonts. Wenn Sie die Website weiter benutzen, gehen wir von Ihrem Einverständnis aus.