Die offizielle Homepage des KFV Tirschenreuth

In eine intensivere Phase ist die Zusammenarbeit zwischen der Kemnather Feuerwehr und ihrer Partnerwehr in der Partnerstadt Nepomuk getreten. Bisher standen gegenseitige Besuche zum Kennenlernen im Mittelpunkt. Die Feuerwehrkameraden aus Nepomuk waren zum Gartenfest der Kemnather gekommen und wurden von diesen zu einem Besuch bei der Lagerfeuerwehr in Grafenwöhr eingeladen. Im Gegenzug konnten die Kemnather Feuerwehrler bei einem Feuerwehrwettbewerb in ihrer tschechischen Partnerstadt teilnehmen.
Beide Wehren hatten am 14. Mai des Vorjahres eine gegenseitige, grenzüberschreitende Hilfeleistungsvereinbarung unterzeichnet. Dabei hatten sie sich verpflichtet, sich gegenseitig bei Katastrophen und Großschadensereignissen zu unterstützen. Jetzt ging es darum, dieses Abkommen mit Leben zu erfüllen und erste gemeinsame Übungen zu planen und durchzuführen.

Am Samstag, 22.10.2011 machte sich deshalb eine elfköpfige Delegation der Kemnather Feuerwehr mit dem Mehrzweckfahrzeug und der Drehleiter auf nach Nepomuk, um dort im Bereich der Absturz- und Höhensicherung und der Personenrettung ihren hohen Ausbildungsstand unter Beweis zu stellen.
[q]Grundlagen der Absturzsicherung[/q] war das Thema an diesem Tag. Es sollte der erste Schritt für eine grundlegende Ausbildung zur grenzüberschreitenden Hilfeleistung sein.
Mit von der Partie waren die beiden Kommandanten Peter Denz und Alfred Vogel und die Feuerwehrmänner Markus Nickl, Stefan Schiedlofsky, Michael Sauer, Peter Wolf, Tobias Busch, Sven Hofmann, Florian Braunreuther und Michael Denz. Lucie Felix leistete als Dolmetscherin wertvolle Dienste.
Nach der sehr freundlichen Begrüßung begann um zehn Uhr der erste Informationsaustausch zwischen den beiden Feuerwehrgruppen. Dann mussten am Vormittag noch die notwendigen Vorbereitungen am [q]Übungsobjekt[/q], nämlich am Heimatmuseum auf dem Marktplatz, getroffenen werden. Inzwischen waren auch Bürgermeister Werner Nickl und Feuerwehrsachbearbeiter Roman Schäffler von der Stadtverwaltung eingetroffen. Auch die beiden Bürgermeister der Stadt Nepomuk ließen sich die Feuerwehrübung nicht entgehen.

Gegen Mittag stand eine Besichtigung der Fahrzeuge und Gerätschaften sowie des Gerätehauses in Nepomuk auf dem Programm. Um 14 Uhr begann die Übung zur Absturzsicherung und Personenrettung aus der Höhe wurde als Szenario eine verletzte Person auf dem Dach des rund 15 Meter hohen Museums auf dem Marktplatz angenommen. Bei der Rettung dieser Puppe musste der Fachbereich Absturz- und Höhensicherung aus Kemnath sein Können unter Beweis stellen. Dazu mussten zwei Retter, die vorschriftsmäßig durch Sicherungspersonal am Boden und am Korb der Drehleiter gesichert waren, die [q]verletzte Person[/q] auf dem Dach gegen Absturz sichern, patientengerecht in eine Schleifkorbtrage einlagern, sichern und dann auf schonende Weise zu Boden bringen. Danach seilten sich die beiden Retter nacheinander vom Dach des Gebäudes über die Wand zum Boden ab. Gespannt verfolgten über 100 Zuschauer und Feuerwehrler aus Nepomuk diese spannende Rettungsaktion. Sie waren sehr beeindruckt vom reibungslosen Übungsverlauf und der optimalen Ausrüstung der Kemnather Wehr. [q]Es ist viel Zeit notwendig, um sich das Fachwissen anzueignen und die Übungsabläufe für eine fachgerechte Absturzsicherung genau einzustudieren[/q] meinten die Feuerwehrleute aus Nepomuk anerkennend.

Nach dieser gelungenen Demonstration der Kemnather zeigte eine Berufsfeuerwehr aus dem tschechischen Přreštice ihr Können. Die Feuerwehrmänner spannten aus etwa 13 Meter Höhe eine Seilrutsche auf den Marktplatz hinunter. So konnten sich Personen, darunter auch einige der Absturzsicherungsgruppe, abseilen.
Der anschließende Erfahrungsaustausch, bei dem Lucie Felix als Dolmetscherin im Dauereinsatz war, war für beide Seiten sehr interessant. Um für einen Großeinsatz bei einem Katastrophenfall gerüstet zu sein, wurden weitere gemeinsame Übungen vereinbart. Zum Abschluss des erlebnisreichen Tages zeigte die Feuerwehr Nepomuk noch eine Bilderdiashow. Mit Hilfe der Dolmetscherin Lucie Felix begann ein reger Erfahrungsaustausch zwischen beiden Feuerwehren. Die tschechischen Kameraden durften von der Drehleiter aus ihre Stadt aus der Vogelperspektive überblicken.

Im Gegenzug dazu wurden die Kemnather Floriansjünger zu einer Fahrt mit einem der tschechischen Feuerwehrfahrzeuge eingeladen. Beim Abschied wurden weitere Kooperationsmaßnahmen und gegenseitige Besuche besprochen. Danach trat die Feuerwehr aus Kemnath mit ihren Fahrzeugen wieder die Heimreise an und stellte die Einsatzbereitschaft her.

Für die grenzüberschreitende Kooperation auf dem Feuerwehrsektor zwischen der Freiwilligen Feuerwehr Kemnath und der Freiwilligen Feuerwehr Nepomuk werden EU-Fördergelder aus dem Dispositionsfonds der Euregio Egrensis im Rahmen des Ziel-3-Programms Freistaat Bayern - Tschechische Republik 2007 bis 2013 (INTERREG IV) in Aussicht gestellt.

 

Diese Website benutzt Cookies, Benutzertracking und Google-Fonts. Wenn Sie die Website weiter benutzen, gehen wir von Ihrem Einverständnis aus.