Die offizielle Homepage des KFV Tirschenreuth

Der Landkreis Tirschenreuth ist eigentlich nicht unbedingt für seine Hochwassereinsätze bekannt. Und trotzdem titelte ONetz am 26.12.2023 „Hochwasser fordert Feuerwehren im Landkreis Tirschenreuth“. Auf diese Situationen, als in mehreren Ortschaften im Landkreis Tirschenreuth Straßen und Keller unter Wasser standen, wollten sich die Feuerwehren im Landkreis Tirschenreuth vorbereiten. Deshalb beschaffte der Landkreis Tirschenreuth auf Vorschlag der Kreisbrandinspektion unter Leitung des Kreisbrandrats Stefan Gleißner eine Sandsackabfüllanlage. Doch ohne zu üben oder Erfahrungswerte zu sammeln ist es schwierig, auf den Ernstfall vorbereitet zu sein. Deswegen lud KBR Stefan Gleißner seine Führungsmannschaft und einige Feuerwehren zum ersten Test des Power Sandking 800 Turbo von der Firma König ein.

Um seine wertvollen Erfahrungen mit uns zu teilen, war dankenswerterweise Zugführer Andre Murrmann vom THW-Ortsverband Marktredwitz vor Ort. Er gab Tipps und Erfahrungen weiter, wie die Maschine befüllt werden sollte, wie die Aufstellung der Gitterboxen und des Materials sein sollte, um möglichst effektiv zu arbeiten und welche Gerätschaften für eine schnelle Arbeitsweise vorhanden sein sollten. Nach der kurzen Einführung ging es ans Abfüllen und Ausprobieren. Innerhalb kurzer Zeit funktionierte das Abfüllen schneller als der Abtransport der gefüllten Säcke.

Auf dem Betriebsgelände der Firma Maurer in Wiesau waren die Feuerwehren aus Brand, Ebnath, Waldershof und Wiesau zu Gast und füllten Hand in Hand Sandsäcke in großer Menge. Die Gemeinde Wiesau stellte ihren Traktor zur Verfügung, um die Anlage zu betreiben und ein Kamerad der Feuerwehr Wiesau war mit einem Bagger gekommen, um die Anlage zu befüllen.

Technisch können an sieben Auslaufstutzen gleichzeitig Säcke befüllt werden. Für einen langfristigen Betrieb über mehrere Stunden sollten pro Stutzen 6 – 7 Personen gerechnet werden, die zusammen die Säcke vorbereiten, füllen, verschließen und auf Paletten oder in Boxen einlegen. Dank der hilfreichen Tipps von Andre Murrmann funktionierte das sehr zügig und reibungslos.

Damit die Anlage auch ohne Traktor in Betrieb gehen könnte, wurde auch ein Elektromotoraggregat beschafft, das mit dem Stromaggregat des TLF der Wiesauer Kameraden betrieben wurde. Auch damit konnte die gleiche Anzahl an Sandsäcken abgefüllt werden.

In gut drei Stunden wurden ca. 1300 Sandsäcke abgefüllt und von den Feuerwehren und dem Landkreis eingelagert. „Mit einiger Übung und bei passender Logistik könnten im Normalbetrieb etwa 1500 Säcke pro Stunde abgefüllt werden“, ist sich KBR Stefan Gleißner sicher. Theoretisch wären laut Herstellerangaben bis zu 4000 Säcke pro Stunde machbar. Dies scheint allerdings personell und logistisch nicht machbar. Um sich bei der anstrengenden Arbeit zu stärken, lud die Firma Maurer zu Kaffee und Kuchen ein, und KBR Gleißner brachte Wiener und Semmeln mit.

Eine große Einsatzübung absolvierten 15 Feuerwehren im Bereich um den Eisenbahntunnel „Langentheilen“ an der Bahnstrecke Kirchenlaibach – Marktredwitz. Angenommen wurde ein Zugunfall, bei dem ein Zug im Tunnel auf eine verlorene Ladung eines Güterzuges auffuhr und beschädigt wurde. Nach dem abgesetzten Notruf durch den Lokführer ist unklar wie viele Personen verletzt sind und wie schwer die Verletzungen sind.

Unter der Einsatzleitung des Pilgramsreuther Kommandanten Bernhard Schultes und mit Unterstützung der KBMs Michael Knott und Florian Braunreuther versuchten die Wehren aus Pilgramsreuth, Pullenreuth, Neusorg, Waldershof, Riglasreuth, Lochau, Ebnath, Poppenreuth b. Waldershof, Fuhrmannsreuth, Brand, Kemnath, Immenreuth, Wiesau und Schwarzenreuth verschiedene Übungsziele zu erreichen.

So ging es darum, eine Wasserversorgung zur Brandbekämpfung aufzubauen, die Versorgung und Betreuung verletzter Personen durchzuführen, Zugangsmöglichkeiten zum Tunnel zu finden, Menschenrettung unter Atemschutz durchzuführen, eine Einsatzleitung mit verschiedenen Abschnittsleitungen aufzubauen und die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst intensiv zu üben.

Als erfolgreiche Übung, die aber auch gezeigt hat, wie kräftezehrend und materialbeanspruchend so ein Einsatz ist, bezeichneten die beteiligten Hilfsorganisationen die Übung. Sie hofften alle, dass es nie zu einem derartigen Szenario kommen wird.

Eine große Fahrzeugschau, Gäste aus Sachsen mit ihrem nagelneuen Groß-Tanklöschfahrzeug, und drei Jubiläen – das alles war zur Eröffnung der Feuerwehraktionswoche bei der Feuerwehr in Erbendorf geboten.

„Nutze deine Stärken – verändere deine Welt“, unter dieses Motto stellte der Landesfeuerwehrverband Bayern die diesjährige Feuerwehraktionswoche. Die Verantwortlichen wollen damit sagen, dass sich jede Bürgerinnen und Bürger mit seinen Stärken in irgendeiner Form bei der Freiwilligen Feuerwehr einbringen kann. „Man muss nicht besonders stark, groß oder technisch versiert sein, um zu helfen und Teil eines starken Teams zu sein,“ sagte Innenminister Joachim Herrmann bei der Landesverbandsversammlung des LFV Bayern.

Die Eröffnung der Feuerwehraktionswoche im Landkreis Tirschenreuth organisierte dieses Jahr die Freiwillige Feuerwehr Erbendorf, die gleichzeitig drei Jubiläen der eigenen Wehr feiern konnte. Seit 20 Jahren gibt es unter dem Dach der Feuerwehr Erbendorf die First-Responder-Einheit, seit 50 Jahren gibt es den Spielmannszug und seit 160 Jahren besteht der Verein der Freiwilligen Feuerwehr Erbendorf. Dabei betonte der Bürgermeister, dass die Bräugasse, in der die Fahrzeugschau bei der Eröffnung stattfand, eine besondere Bedeutung für die Erbendorfer Stadtgeschichte hat, da hier der letzte große Stadtbrand im Jahr 1796 ausbrach.

Kommandant Bernhard Schmid stellte seine Feuerwehr vor. So gibt es derzeit 62 aktive Mitglieder im Einsatzdienst, 16 Mitglieder bei der Jugendfeuerwehr und 15 Mitglieder in der Kinderfeuerwehr. Er dankte seinen Kameradinnen und Kameraden für den Einsatz, den sie tagtäglich leisten. Ein großes Dankeschön sprach er allen Ausstellern bei der Fahrzeugschau und den Helfern aus, die für ein großartiges Fest in Erbendorf sorgten.

Kreisbrandrat Stefan Gleißner bedankte sich bei Bernhard Schmid und seinem Team für die hervorragende Vorbereitung und Organisation der Eröffnungsveranstaltung. „Nutze deine Stärken, nutze deine Fähigkeiten und Talente – nicht nur im Berufsleben und im Alltag, sondern auch im Dienst bei der Feuerwehr“ erweiterte unser KBR das Motto des LFV.

Landrat Roland Grillmeier dankte sowohl den Aktiven, aber auch den Kommunen, die die Feuerwehren im Landkreis mit den Gerätschaften ausstatten und hier finanziell in die Tasche greifen müssen. Besonders beeindruckt sei er vom Miteinander, der Kameradschaft und dem Einsatzwillen, den die Feuerwehrler ganzjährig an den Tag legen. MdL Martin Scharf hob die Wichtigkeit der Feuerwehren im Dienst am nächsten hervor. Er informierte auch, dass die Freien Wähler darauf hinwirken, dass die Altersgrenze im aktiven Feuerwehrdienst aufgehoben werden soll. Besonders die Erfahrung langjähriger Kameradinnen und Kameraden kann im Einsatzdienst wichtig und hilfreich sein.

Bei der Fahrzeugschau waren u.a. die Feuerwehr Adorf aus dem Vogtland mit einem GTLF, die Feuerwehr Speichersdorf, die Feuerwehr Mitterteich, das Fahrzeug der UG-ÖEL von der Feuerwehr Wiesau, und viele mehr vor Ort. Bei einer Schauübung war auch der Rettungsdienst des BRK beteiligt und mit ihrem Kreisgeschäftsführer Sven Lehner vor Ort.

Stollenrettungsübung im Damm des Liebenstein-Speichers erfordert gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Bergwacht. Dabei hatten einige Einsatzkräfte eine längere Anreise zum Einsatzort.

„Person mit vitalen Problemen in Schacht verletzt“ hieß das Einsatzstichwort, unter dem die Bergwachten aus Fuchsmühl und Flossenbürg und die Feuerwehren aus Liebenstein, Tirschenreuth, Floß und Plößberg zur Einsatzübung alarmiert wurden. Angenommen wurde eine Verletzte Person im Stollen des Hochwasserspeichers in Liebenstein. Der Zugang zu der Person erfolgte über den 20-Meter tiefen Turm. Anschließend mussten die Helfer ca. 60 Meter durch die 2-Meter große Röhre zu der verletzten Person (Dummy). Zurück im Turmgebäude wurde die verletzte Person zusammen mit einer Einsatzkraft der Bergwacht mittels Seil durch die Bergwacht hochgehoben. V.a. bei der Rettung mit den Seilen war die Expertise der Bergwacht unverzichtbar. Nachdem die Abstimmung zwischen den verschiedenen Hilfsorganisationen erfolgt war, funktionierte die Arbeit Hand in Hand und letztendlich konnte die verletzte Person mit einer Schleifkorbtrage aus dem Stollen gerettet werden.

Am Ende zogen die Verantwortlichen ein positives Resümee. Es habe sich v.a. gezeigt, dass mit regelmäßigen gemeinsamen Übungen die Kommunikation besser werde und somit ein schnellerer Einsatzerfolg erzielt werden kann. Trotzdem hofften alle Übungsteilnehmer, dass das Übungsszenario nie eintreten wird.

Erbendorf. "Nutze Deine Stärken. Verändere Deine Welt." Unter diesem Motto wird die Brandschutzwoche 2024 im Landkreis Tirschenreuth am Sonntag, den 15. September 2024 ab 14.00 Uhr eröffnet. Beginn ist im Feuerwehr Gerätehaus Erbendorf (Bräugasse 35), anschließend geht es mit Fahrzeugausstellung und Schauübungen in der Bräugasse weiter.

Rund um die Uhr sind Feuerwehrfrauen und -männer im Einsatz, um Hilfe zu leisten. Dafür ist ein erhebliches, ehrenamtliches Engagement notwendig, denn um für den Einsatzfall optimal vorbereitet zu sein, müssen Handgriffe und Einsatztaktiken immer wieder geübt und diskutiert werden. Um Ihnen einen Einblick in das Feuerwehrwesen zu bieten, gibt es seit vielen Jahren die so genannte "Brandschutzwoche" (jetzt auch "Feuerwehraktionstage" genannt). In diesem Jahr findet die zentrale Eröffnung der Kreisbrandinspektion Tirschenreuth in unserer Steinwaldstadt Erbendorf statt. Folgender Ablauf ist geplant:

  • 14.00 Uhr Grußworte und offizielle Eröffnung der Brandschutzwoche 2024 (Feuerwehrgerätehaus)
  • 14.15 Uhr Rundgang der Ehrengäste durch die Fahrzeugschau (Bräugasse)
  • 14.30 Uhr Vorführung Feuerlöscher (Bräugasse)
  • 15.00 Uhr Vorführung Verkehrsunfall, Einsatz Hydraulisches Rettungsgerät (Bräugasse)
  • 15.30 Uhr Vorführung Fettbrandexplosion (Bräugasse)
  • 16.00 Uhr Vorführung OEH Motorradunfall (Bräugasse)
  • 16.30 Uhr Drehleiterrettung aus Gebäude (Bräugasse)

Wir freuen uns sehr auf Ihre Teilnahme und freuen uns schon jetzt, Sie als aktives Feuerwehrmitglied begrüßen zu dürfen :-)

Hintergrund:

Die Feuerwehraktionswoche findet traditionell im September statt. Das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration ruft dabei alle Feuerwehren dazu auf, sich zu beteiligen.

Während der Aktionswoche sollen Feuerwehren Veranstaltungen durchführen, z. B. Einsatz-, Lehr- und Schauübungen, Besichtigungen, Vorführungen, Ausbildungs- und Informationsveranstaltungen, Filmvorführungen, Werbefahrten, Tage der offenen Tür, Social-Media-Aktionen, Projekte mit örtlichen Radio- oder Fernsehsendern).

Ziel aller Veranstaltungen der Aktionswoche 2024 soll es sein, in Erinnerung zu rufen, dass der Feuerwehrdienst weit überwiegend ehrenamtlich ausgeübt wird. Zudem sollen möglichst viele Menschen – Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Männer und Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund – für ein ehrenamtliches Engagement in der Feuerwehr gewonnen werden.

Das Titelfoto hier auf der Seite entstand während einer größeren Einsatzübung am ehemaligen Schwesternhaus auf dem Gelände der Pfarrei Erbendorf.

 

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